Die Tarifkommission für das private Omnibusgewerbe traf sich am Donnerstag, den 3. April im ver.di-Haus in der Königsstraße in Stuttgart. Die Situation in den Betrieben vor der Tarifrunde 2008 wurde in aller
Ausführlichkeit berichtet und diskutiert.
Dabei wurde immer wieder von den Teilnehmern darauf hingewiesen, dass bei den letzten Tarifabschlüssen das Ergebnis mit schöner Regelmäsigkeit von der Inflation eingeholt oder überholt wurde. "In meinem Geldbeutel und
in den Geldbeuteln der Kolleginnen und Kollegen blieb davon nichts übrig," so Tarifkommissionsmitglied Armin Hinderer.

Die Entscheidung den laufenden Tarifvertrag zu dessen Laufzeitende zum 30.06.08 zu kündigen fiel einstimmig. Mögliche Forderungshöhen wurden angeregt und auch kontrovers diskutiert. Das Spektrum reichte von 6,5 bis 30 %. Über den Sinn solcher Forderungen schloß sich auf Anregung von Verhandlungsführer und Landesfachbereichsleiter Karlheinz Kilb eine Diskusssion an. Das Ergebnis war, dass die Tarifkommission keine klassische Forderung aufstellte, die zwangsläufig zum Feilschen, wie auf dem orientalischen Basar zwingen würde. "Die Forderung ist eine Abschlussforderung, keine Verhandlungsforderung," fasst Tarifkommissionsmitglied Joachim Schenk die Diskussion zusammen, "wir wollen einen Abschluß deutlich über der Preissteigerungsrate."

Darin war sich die gesamte Tarifkommission einig, dass mit dieser Forderung den Arbeitgeber ein deutliches Signal für schnelle, effiziente und faire Verhandlungen gegeben sei. Entsprechend wurde Karlheinz Kilb verpflichtet die Arbeitgeberseite aufzufordern, vor Ablauf des Tarifvertrages mindestens zwei Verhandlungstermine zu benennen. "Wir gehen damit einen neuen Weg und sind gespannt, ob die Arbeitgeber diesen Weg verstehen und mitgehen," resümiert Kilb das Beratungsergebnis. In einer Tarifinformation sollen die ver.di-Mitglieder über diese Entscheidungen der Tarifkommission informiert werden.