Gute Arbeit muß drin sein!

Maikundgebung Reutlingen 2008

05.05.2008 Bei der Maikundgebung des DGB in Reutlingen sprach der evangelische Wirtschafts- und Sozialpfarrer Jens Junginger über "Gerechtigkeit nicht nur im Himmel".

Ca. 1.000 Kundgebungsteilnehmer haben sich am 1. Mai 2008 auf dem Reutlinger Marktplatz versammelt. Der Reutlinger DGB-Vorsitzende Rolf Zabka sprach von einer "erfreulichen" Anzahl angesichts der Tatsache, dass der "Tag der Arbeit" und "Himmelfahrt", oder "Vatertag" in diesem Jahr zusammenfielen. Diese Tage verkommen, laut Zabka, seiner Erfahrung nach immer mehr zu Wandertagen oder zu "Draufmach-Tagen" bei denen der Sinn der Feiertage immer mehr in Vergessenheit gerate. Angesichts des Doppelfeiertages sei es folgerichtig gewesen, einen Pfarrer als Hauptredner einzuladen. "Keine Angst, er steht in sozialen Fragen immer auf unserer Seite", beruhigte Zabka.

Pfarrer Jens Junginger

Jens Junginger betonte, dass der Zusammenfall von Christi Himmelfahrt und Erster Mai erst wieder in 150 Jahren der Fall sei, weshalb er diese Chance ergreife, als Pfarrer auf einer Maikundgebung an einem christlichen Feiertag zu reden. Wie im Himmel, so auch auf Erden seien Teilhabe, Gestaltung und Anerkennung wesentliche Bestandteile von guter Arbeit. "Es geht schlicht um ein solidarisches Miteinander." Gute Arbeit sei dort möglich, wo begriffen werde, dass das Schlüsselwort "Solidarität" sei. Da mangele es unter den abhängig Beschäftigten aber immer mehr.

Teilnehmer diskutieren

Himmelfahrt sei einer ältesten christlichen Feiertage. Und an diesem seien die Menschen durch göttliche Boten aufgefordert worden gerade nicht in den Himmel zu starren. Hier auf Erden sollten sie sich umschauen, um das Miteinander menschlicher zu gestalten. Das DGB-Motto "Gute Arbeit muß sein!" verstehe er als die Aufforderung die Gesellschaft und vor allem die Arbeitswelt "menschlicher" zu gestalten. Hier sieht Junginger gewaltige Defizite in Deutschland. Niedriglöhne, steigende Armut, Umverteilung von unten nach oben, Junginger nannte die Dinge beim Namen, die er für veränderungswürdig hält. "Den Himmel auf Erden werden wir zwar nicht bekommen" so Junginger, "aber in Solidarität könnten wir den Himmel erden für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit." Dazu wäre ein langer Atem notwendig und viele kleine Schritte, an vielen Orten, durch viele Menschen, in vielen Betrieben. Junginger wünschte den abhängig Beschäftigten die Kraft diese Schritte zu gehen.

Letzte Änderung: 05.05.2008

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