Liebe Kolleginnen und Kollegen,
erst vor wenigen Tagen ist der Tarifvertrag zur Übertragung des Tarifergebnisses aus dem öffentlichen Dienst auf die kommunalen Nahverkehrsbetriebe unterschrieben worden. Dies hat solange gedauert, weil u. a. die Arbeitgeber
ständig versucht haben, Verschlechterungen unterzubringen.
Kaum ist die Tinte auf diesem Tarifvertrag trocken, verkünden die Arbeitgeber weitere katastrophale Verschlechterungen für die Arbeitnehmer/innen in den kommunalen Nahverkehrsbetrieben.
Am 13.01.2009 und 15.01.2009 hat die ver.di-Tarifkommission sich mit den Arbeitgebern getroffen, um über notwendige Regelungen im Tarifvertrag Nahverkehr Baden-Württemberg zu verhandeln.
Am 2. Tag hat die Arbeitgeberseite deutlich gemacht, was ihr Ziel ist: Deutliche Verschlechterungen im Tarifvertrag Nahverkehr ab dem Jahre 2010.

- In einer sogenannten Reform der Lohntabelle wollen sie eindeutige Verschlechterungen einführen. So sollen z. B. die Stufensteigerungen innerhalb der Entgeltgruppen zeitlich gestreckt werden.
- Die Nachtarbeitszeit soll verkürzt und die Lohnzuschläge verringert werden.
- Das Weihnachtsgeld und das Urlaubsgeld sollen zusammengelegt werden (das Urlaubsgeld soll gestrichen werden). Das übriggebliebene Geld soll teilweise in einen Leistungstopf für wenige Beschäftigte gehen.
- Sie wollen eine größere Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer/innen an der Zusatzversorgung (SSB ausgenommen, da eigene Altersversorgung).
- Den Abbau von Besitzstandregelungen (persönliche Zulage).
- Keine Dynamisierung der kinderbezogenen persönlichen Zuschläge oder komplette Streichung.
Wir werden weitere Verschlechterungen im Tarifvertrag
Nahverkehr in Baden-Württemberg nicht hinnehmen!
Als wir vor wenigen Jahren diesen Tarifvertrag eingeführt haben, ist uns von allen Seiten, ob Politik, Geschäftsführer oder Vorstände versprochen worden, dass dies das Ende der Fahnenstange sei und keine weiteren Verschlechterungen mehr kommen.
Wie lange solche Versprechungen halten, können wir jetzt erkennen.
Für uns Arbeitnehmer/innen in ver.di ist das Ende der
Fahnenstange allerdings schon lange erreicht!
Mit kollegialen Grüßen
Eure Tarifkommission