Busfahrer mit Herz

Busfahrer Schwarzer

02.09.2010 Martin Harzer von der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ist von den VVS-Fahrgästen zum Busfahrer des Jahres 2010 in Stuttgart gewählt worden. Verständnis und Rücksichtnahme sind ihm wichtig.

VVS-Geschäftsführer Horst Stammler und Jutta Reißmann, Fachbereichsleiterin Produktion bei der SSB, haben Busfahrer Martin Harzer gratuliert und ihm die Auszeichnung sowie Gutschein für zwei Musical-Karten und ein Essen zu zweit überreicht. Sowohl die Hilfsbereitschaft des 41-Jährigen, als auch seine Umsicht und sein angenehmer Fahrstil gaben den Ausschlag für die Wahl. Das Urteil: "Er wartet auch auf Fahrgäste, die noch heraneilen, wenn er schon abfahrbereit ist" und "er nimmt auf alle Fahrgäste Rücksicht." Besonders gelobt wird Martin Harzer, der auf seinen Innenstadtrouten auch diverse Krankenhäuser anfährt, von älteren und hilfsbedürftigen Fahrgästen.

Martin Harzer fährt vor allem in der Stuttgarter Innenstadt, aber auch auf den 80er Linien rund um Vaihingen sowie auf den Linien 70, 71, 72 und 77 im Bereich Hohenheim, Möhringen und Degerloch.

"Wer einen Bus lenkt, kommt normalerweise nur in die Zeitung, wenn mal etwas schief gelaufen ist. Das möchten wir mit dem Wettbewerb Busfahrer des Jahres ändern", sagte VVS-Geschäftsführer Horst Stammler bei der Ehrung im SSB-Betriebshof in Möhringen. "Die wichtige Arbeit der Busfahrerinnen und Busfahrer, die für eine umweltbewusste und sichere Mobilität der Menschen in der Region verantwortlich sind, soll damit auch für positive Schlagzeilen sorgen und von der Öffentlichkeit gewürdigt werden", erklärt Stammler.

Für Martin Harzer ist das Miteinander zwischen Busfahrern, Fahrgästen und anderen Verkehrsteilnehmern sehr wichtig. Sein Motto: "Gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme." Auch mit Kritik und Beschwerden geht er verständnisvoll um. "Ich höre mir die Anliegen der Fahrgäste an, nehme sie ernst und versuche zu erklären, warum Dinge so sind, wie sie sind." Dass er sein Motto auch lebt, bestätigt seine Chefin Jutta Reißmann, die sich dem Lob der Fahrgäste anschließt. "Die Zufriedenheit der Kunden ist ihm sehr wichtig. Die SSB freut sich, einen so engagierten Busfahrer gewonnen zu haben, der auch für viele andere junge Busfahrer der SSB steht." Martin Harzer fährt seit gut einem Jahr für die SSB, ist aber vorher viele Jahre als Linien- und Reisebusfahrer in ganz Europa unterwegs gewesen. Nicht nur deshalb ist für ihn seine Freundlichkeit eine Selbstverständlichkeit: "Für Smalltalk ist im Stadtverkehr leider kaum Zeit, aber ich grüße meine Fahrgäste immer mit einem freundlichen Guten Morgen!, das lockert die Situation auf."

Harzer, der in Eberdingen im Kreis Ludwigsburg wohnt, ist Busfahrer durch und durch. Wenn er mittags seinen Dienst antritt, fährt er sogar mit Bus und Stadtbahn zur Arbeit und zurück: "Die Fahrt mit Bus und Bahn ist erholsamer als mit dem Auto, vor allem nach dem Dienst." Auf die Frage, ob er selbst ein schwieriger Fahrgast sei und seine Kollegen vom Fahrgastraum aus im Auge behält, antwortet er schmunzelnd: "Ich steig ein, um abzuschalten, nicht um zu kontrollieren. Meine Kollegen sind alt genug und können fahren, das weiß ich."

Im Verbundgebiet gibt es rund 350 Buslinien, davon 72 in Stuttgart. Diese werden von der SSB und ihren Auftragsunternehmen gefahren. Weitere 15 Busunternehmen - von insgesamt 35 im gesamten VVS - fahren in den Randgebieten Stuttgarts. Alle Busse in Stuttgart legen im Jahr 10,9 Millionen Kilometer zurück und befördern am Tag etwa 170 100 Fahrgäste.

Die Prospekte und Stimmzettel für die siebte Auflage des Wettbewerbs "VVS-Busfahrer des Jahres" lagen in den Bussen aus. Rund 1000 Fahrgäste haben ihren Busfahrer oder ihre Busfahrerin gewählt. Die Teilnehmer beurteilten den Fahrstil, die Freundlichkeit sowie fachliche Kompetenz bei Auskünften über Verbindungen und Tarife.

Letzte Änderung: 02.09.2010

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