Innovationspreis

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06.03.2011 Höchste Auszeichung für die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft RSV beim ÖPNV-Innovationskongress des Landes Baden- Württemberg

In Freiburg im Breisgau fand der 5. Innovationskongress ÖPNV des
Landes Baden-Württemberg statt. Über 500 Teilnehmer aus dem
gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland haben
sich während der dreitägigen Veranstaltung über aktuelle Entwicklungen
im öffentlichen Nahverkehr informiert. Zum Auftakt verlieh
Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner den diesjährigen
Innovationspreis-ÖPNV, der in diesem Jahr unter dem Motto "Neue
Ideen und Konzepte im Wettbewerb um den Fahrgast" steht.
"Der ÖPNV ist in Baden-Württemberg eine große Erfolgsgeschichte.

"Der ÖPNV ist in Baden-Württemberg eine große Erfolgsgeschichte.
Daran wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern anknüpfen, ein
weiteres Kapitel ÖPNV-Geschichte aufschlagen und Bus und Bahn
in eine gute Zukunft führen", erklärte Umwelt- und Verkehrsministerin
Tanja Gönner. Über 1,1 Milliarden Menschen würden jährlich
in Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs im Land befördert.
"Würde jeder mit seinem eigenen Auto fahren, würden bei
durchschnittlich etwa 20 Kilometern zurück gelegter Wegstrecke
über 20 Milliarden Kilometer Fahrt auf den Straßen des Landes
anfallen. Der ÖPNV leistet so einen unersetzlichen Beitrag zu einer
umweltfreundlichen Mobilität und entlastet außerdem unser Straßennetz."
Der ÖPNV müsse deshalb mit den steigenden Erwartungen
und Anforderungen der Kunden wie auch den sich verändernden
Mobilitätsbedürfnissen der Menschen weiterhin Schritt halten.
"Da sind neue Konzepte gefragt. Mit dem Innovationspreis wollen
wir dazu neue Impulse geben, die Nahverkehrskonzepte kundenorientiert
weiter zu entwickeln. Mit attraktiven Angeboten wird es
gelingen, noch mehr Menschen dazu zu bewegen, das eigene Auto
stehen zu lassen und auf Bus und Bahn umzusteigen", zeigte sich
Gönner überzeugt.

Insgesamt 17 Bewerbungen seien in diesem Jahr eingereicht worden,
von denen eine Fachjury drei besonders auszeichnete. Erstmals
vergab die Jury einen Sonderpreis für die beispielhafte Verknüpfung
von ÖPNV und Radverkehr .
"Die Resonanz auf die Ausschreibung des Innovationspreises ist
weiterhin sehr groß. Das ist erfreulich und ein Beleg dafür, dass
unsere Partner im ÖPNV gemeinsam mit dem Land an einem
Strang ziehen", so Gönner.

Der mit 10.000 Euro dotierte erste Preis geht an die Reutlinger
Stadtverkehrs-Gesellschaft Hogenmüller & Kull Co. KG (RSV) für ihr
Unternehmenskonzept "Mehr Service gefällig? Kundenorientierung
als Leitprinzip". "Das Konzept ist zukunftweisend. Geradezu vorbildlich
werden die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft
aufgegriffen, in dem speziell auf die Kundenanforderungen
von morgen schon heute Antworten gegeben werden", so Ministerin
Gönner. So würden die Busfahrer der Gesellschaft über spezielle
Angebote geschult, mit besonderen Problemen älterer und in der
körperlichen Leistungsfähigkeit eingeschränkter Kunden bei der
Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel angemessen umzugehen. "Die
Busfahrer sammeln Erfahrung als Rollstuhlfahrer oder erleben im
Alterssimulationsanzug wie es für hochbetagte Menschen ist, beim
Busfahren zu Recht kommen zu müssen. Das ist ein beispielhaft
alltagsnaher Ansatz", betonte Gönner.

Für einen verbesserten Kundenservice würden vom RSV außerdem
verstärkt neue Kommunikationstechniken genutzt. "Die Kundeninformation
bekommt für die Fahrgäste einen immer höheren Stellenwert",
so Gönner. So würden beispielsweise auf der Schnellbuslinie
eXpresso zum Flughafen Stuttgart die Fahrgäste mit aktuellen
Nachrichtenmeldungen versorgt. Ab Sommer 2011 soll außerdem
über aktuelle Abflugs- und Ankunftszeiten am Landesflughafen informiert
werden. "Der Fahrgast kann sich so frühzeitig darauf einstellen,
wenn es zu Verspätungen im Flugverkehr kommt." In der
Innenstadt von Reutlingen würden an neuralgischen Punkten im
engen Stadtzentrum etwaige Verspätungen im Busverkehr an speziellen
Säulen angezeigt. Die Anzeigensäule komme ohne Stromversorgung
aus und benötige zum Ansteuern per SMS nur kurzfristig
Energie aus dem Akku des eingebauten Solarpaneels. Innovativ
sei auch das Leitsystem ROM, Es stehe für Reutlinger Orientierungssystem
zur Mobilitätserweiterung und sei zusammen mit behinderten
Menschen entwickelt worden, so Gönner.
"Das Leitsystem ist für Menschen entwickelt worden, die Probleme in
der Wahrnehmung herkömmlicher Informationssysteme haben -
eine nützliche Hilfe, um eigenständig öffentliche Verkehrsmittel zu
nützen." Der klassische Linienplan werde mit Symbolen beziehungsweise
einer Figur leicht wahrnehmbar gestaltet. An den Haltestellen
und auf den Fahrzeugen finde sich diese Kennzeichnung
dann wieder.

"Die vielfältigen Aktivitäten des Reutlinger Stadtverkehrs zeigen,
welchen hohen Stellenwert das Unternehmen der Kundenorientierung
beimisst. Mit viel Eigeninitiative und Engagement, geht das
mittelständische Unternehmen neu sich stellende Aufgaben und
Anforderungen der Zukunft an, so Ministerin Gönner. Der Technische
Geschäftsführer Mark Hogenmüller resumierte, dass sich die
RSV nach dem 2. Platz beim letzten Innovationspreis des Landes
nicht auf den Lorbeeren ausgeruht hat, und dankt der kompletten
Belegschaft für die Mitarbeit und die Bereitschaft, innovative Ideen
mitzutragen und mit Herz und Hand in die Tat umzusetzen. Der
RSV-Marketingleiter, Bernd Kugel, ergänzte: "Die Auszeichnung in
Freiburg würdigt selbstverständlich auch die Zusammenarbeit und
die Leistungen der einzelnen Verbände und Organisationen in
Reutlingen, die sich bei der Umsetzung der Konzepte für Fahrgäste
mit Behinderungen und Ältere engagiert haben."

Letzte Änderung: 06.03.2011

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