Vorgestellt

Vorschaubild

24.03.2011 Im Rahmen einer ver.di-Fachtagung für Betriebsräte der Personenbeförderungsbranche in Baden-Württemberg, sprach unser Redaktionsmitglied Joachim Schenk mit Teilnehmern.

Im Rahmen einer Fachtagung für Betriebsräte der Personenbeförderungsbranche in Baden-Württemberg,
sprach unser Redaktionsmitglied Joachim Schenk mit Teilnehmern.

Sevket Balci

Sevket Balci, 49, Busfahrer bei TüBus in Tübingen:

Sevket, wie lange bist Du schon Busfahrer und warum?

"Seit 2003 fahre ich im Linienverkehr in Tübingen. Ich habe den Beruf ergriffen, weil ich damals keine sinnvolle Alternative hatte. Mir gefällt dieser Job. Ich bin damit zufrieden."

Du arbeitest in einem 'ganz jungen' Betrieb, den es praktisch erst seit 2011 gibt - und Du bist dort Betriebsratsvorsitzender. Was ist das für ein Gefühl?

"Ja, das ist gar nicht so einfach zu sagen, was das für ein Gefühl ist. Natürlich ist es eine große Ehre für mich. Aber es ist auch eine sehr große Verantwortung. Ich wünsche mir, mit meinem Gremium Betriebsrat eine gute Arbeit für meine Kolleginnen und Kollegen bei TüBus zu machen. Da liegt viel noch vor uns. Ich werde erst dann zufrieden sein, wenn wir in ein paar Jahren unsere Arbeitsumwelt ordentlich und gut gestaltet haben."

** Was fällt dir zum Stichwort ZUKUNFT spontan ein?

"Ich glaube, die Zukunft bringt nicht viel Gutes. Weißt Du, unsere Gesellschaft, in der wir leben, wird immer unsozialer oder asozialer. Ich hoffe mit meinem Engagement dies ein Stück verhindern zu können. Wenn ich alt bin, will ich mit gutem Gewissen mein Gesicht im Spiegel sehen können, ohne dabei rot zu werden."

Silvia Koffel

Silvia Koffel, 51, Busfahrerin beim Reutlinger Stadtverkehr (RSV):

Silvia, was bringt eine Frau dazu, Bus zu fahren?

"Von Kind an hat mich alles, was Räder hat und rollt, total fasziniert. Moped, Auto, Motorrad...bis hin zum Bus. Ich wollte immer fahren. Das hat überhaupt nichts mit 'Frau sein' zu tun."

Du bist engagiert in der Gewerkschaft ver.di und im Betriebsrat der RSV - warum?

"Ich bin ein Mensch, der Ungerechtigkeit nicht ausstehen kann, weder in der Gesellschaft, noch im Betrieb, noch sonst wo. Mein Engagement ist darauf ausgerichtet, gerechte Strukturen zu schaffen und zu erhalten."

** Was fällt Dir spontan zum Stichwort ZUKUNFT ein?

"Ich möchte gesund alt werden und meine Rente genießen können. Und das wünsche ich allen meinen Kolleginnen und Kollegen auch!"

Josef Ruckstädter

Josef Ruckstädter, 62, ist Busfahrer bei Klaiber-Bus in Spaichingen:

Josef, wie lange fährst Du schon Bus und wie bist Du dazu gekommen?

"Also angefangen mit Bus fahren habe ich im Jahr 1973. Am Anfang als Aushilfe. Da war ich im Hauptberuf noch Fernfahrer. Ich wollte dann aber nicht mehr wochenlang unterwegs sein. Ich wollte mehr bei meiner Familie sein. Und als dann noch gewisse Kriegseinflüsse, wie damals im Iran, dazukamen, da ist es mir leicht gefallen, meinen Aushilfsjob zum Hauptberuf zu machen."

Du fährst bei einer Fima mit langer Tradition. Seit wann gibt es denn bei Euch einen Betriebsrat?

"Den gibt es seit dreieinhalb Jahren. Ich selbst bin seit der Betriebsratswahl 2010 Mitglied. Unser Unternehmen ist durchaus im 21. Jahrhundert angekommen und da ist es einfach notwendig, dass die Arbeitnehmer eine Interessenvertretung haben. Ich arbeite sehr gerne bei Klaiber und möchte, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Das ist der Grund meines Engagements."

** Was fällt Dir spontan zum Stichwort ZUKUNFT ein?

"(Sehr nachdenklich) Zukunft ist für mich ungewiss. Wir wissen ja alle nicht, was auf uns zukommt. Meist kommt es doch anders, als man denkt und hofft. Ich hoffe, dass es nicht schlechter kommt. Meinem Rentenalter sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Einerseits freue ich mich darauf, keinen Arbeitsdruck mehr zu haben. Andererseits werde ich meine Arbeit, meine Kollegen und die Menschen sehr vermissen. Der Übergang wird sicher schwer werden."

Letzte Änderung: 25.03.2011

Gemeinsam stark.

Mitmachen!

Warum ver.di?
Online beitreten

Verkehr - Wir bewegen was