Am Freitag, den 20.01. fand in Reutlingen der erste Stammtisch des Busfahrernetzwerkes Neckar-Alb im Jahr 2012 statt. Angesichts der für Montag angekündigten Warnstreiks war der Andrang ziemlich groß.
Vorwiegend aus den privaten Omnibusbetrieben der Region Reutlingen und Tübingen kamen die Beschäftigten, die allesamt nicht sonderlich streikerfahren sind, um miteinader die Situation zu diskutieren. Die
ver.di-Tarifkommissionsmitglieder Joachim Schenk und Hermann Gradnig (RSV), sowie Rudolf Hahn (TÜBus) und Hans-Joachim Osel (Kocher-Lutz) standen ihren Kolleginnen und Kollegen Rede und Antwort.
Joachim Schenk erläuterte die rechtliche Seite und den geplanten Ablauf des Streiks. "Für uns alle ist dies Neuland. Wir werden bei desem Warnstreik dazulernen."
Inhaltlich waren sich die versammelten Kolleginnen und Kollegen einig. Für sie kann es nicht sein, dass Krankheit sowohl mit Abzug beim Urlaubsgeld, als auch bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall im Folgejahr bestraft wird. "Und
dies in einem Job, der inmitten von Menschen stattfindet." Auch die Forderung nach einer 100 %igen Jahressonderzahlung hielten alle für längst überfällig. "Da hätten wir schon lange darauf bestehen sollen", so
ein Diskussionsteilnehmer. "Jeder Schrauber in der Werkstatt macht seine Fortbildungen, die gesetzlich Vorgeschrieben sind, in seiner Arbeitszeit - nur wir Busfahrer, die sowieso kaum Freizeit haben, wir sollen dafür Urlaub oder
einen freien Tag opfern. So nicht!" Auch dass es für Azubis und Angestellte in dieser Branche keinen Tarifvertrag gibt, hielten die Teilnehmer des Stammtisches für ein Unding. "Wir kämpfen in diesem Warnstreik für
alle Beschäftigte unserer Branche", so Hans-Joachim Osel, "und hoffen auf breite Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen am Montag!"
Erster Stammtisch 2012
Letzte Änderung: 21.01.2012